Information zur Veranstaltung
Der versunkene See
Der „Versunkene See“ wird im Rahmen des Kleingewässerprogramms der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) renaturiert, wozu auch Einsatz von naturschutzrechtlichen Ersatzmitteln genutzt werden.
Die Kosten von rund 350.000 Euro werden daraus beglichen.
Die ca. 2,8 ha große Maßnahmenfläche liegt im Landschaftsschutzgebiet (LSG) „Köpenicker Wälder nördlich der Müggelspree". Als LSG-Ziele werden u.a. die Erhaltung und Förderung der moor- und feuchtgebietstypischen Pflanzen- und Tierarten sowie das gezielte Zurückdrängen gebietsfremder Arten, insbesondere invasiver Neobiota genannt. Diese Ziele decken sich mit den im Rahmen der Renaturierung geplanten Maßnahmen.
Bemerkenswerter Ausgangspunkt war die Hausarbeit einer Schülerin aus dem Jahr 1928, die Wollgras, Torfmoose, Sonnentau, Sumpfblutauge und noch weitere seltene Moorpflanzen nachgewiesen hat. Im Zuge der Moorrenaturierung sollen nun wieder die Voraussetzungen für die Rückkehr dieser und anderer seltener Pflanzen geschaffen werden. Wiedervernässte Feuchtgebiete verhindern überdies die Zersetzung des Moorkörpers und damit die weitere Freisetzung großer Mengen der Treibhausgase Kohlendioxid und Methan. Solche Moorrenaturierungen leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Durch Sukzession wuchsen im Versunkenen See immer mehr Bäume. Diese Bäume trugen über ihre Blätter zu einer erhöhten Verdunstung und damit zu einer weiteren Austrocknung des Bodens des alten Moorkörpers bei. Damit wieder offene Flächen entstehen können, wurde vor allem im Bereich der vermoorten Senke der Gehölzaufwuchs stark reduziert. Aber auch auf den umliegenden Flächen werden standortfremde Gehölze zurückgedrängt und die höher gelegenen Offenflächen zu artenreichen Magerrasen entwickelt.
Die Entkusselung, so der Fachbegriff für das Entnehmen von Gehölzen u.a. in Mooren, ist der erste große Schritt auf dem Weg zur Moorrenaturierung. Über mehrere Jahre hinweg kann sich schließlich durch weitere Pflegemaßnahmen wieder ein offenes Moor entwickeln – ganz im Sinne der an diesen speziellen Standort angepassten Artenvielfalt. Die naturschutzfachlichen Pflegemaßnahmen sind detailliert in Maßnahmenblättern festgehalten und erfolgen langfristig durch den Fachvermögensträger der Flächen – die Berliner Forsten - im Rahmen der Waldpflege.
Die Stiftung Naturschutz Berlin als Maßnahmenträgerin und das beauftragte Berliner Planungsbüro UB betreuen die Maßnahmen. Beide haben Erfahrungen auf diesem Gebiet und bereits in der Vergangenheit ähnliche erfolgreich umgesetzt. Eng begleitet wird das Projekt von der Revierförsterei Rahnsdorf der Berliner Forsten, der Unteren Naturschutzbehörde Treptow-Köpenick, den Berliner Naturschutzverbänden sowie der Senatsumweltverwaltung. Die Maßnahmen starteten im Januar 2025 und können dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligten im Kerngebiet des Versunkenen Sees bereits in der 6. Kalenderwoche abgeschlossen werden.
Ein Bauschild vor Ort informiert die Waldbesucherinnen und Waldbesucher über die Maßnahme. Für die dauerhafte Information sind weitere Schilder zur Moorwiedervernässung und der biologischen Vielfalt eines Moores geplant. Die Gesamtmaßnahme wird voraussichtlich im 2. Quartal abgeschlossen werden können.
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